schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Mittwoch, 28. September 2011

nichts bleibt

/c/ dieter vandory, 09/11



nichts bleibt
außer den toten
blättern
im gepressten duft
des sommers


zwischen tollkirschen
und seidelbast
suchen die lampionblume
macht das licht aus


/c/ monika kafka, 09/11

Montag, 26. September 2011

o.t.

/c/ dieter vandory, 2011


und wie du mein haar
berührt deine stimme
gelegt um mein verwundetes
herz /so oft/ umsponnen
mit heilenden händen
die fäden entknotet
die meinen blick verhängt

hast meine schritte
geleitet wenn kein weg mehr
in sicht
mich getragen und geboren
begraben hab ich dich

in einem sonnigen oktober
im vogelbeerenrot und rost-
rissig wachsen die schatten
mutter
an keinem tag so sehr wie heut



/c/ monika kafka, 26/09/11

Freitag, 23. September 2011

vorbei

/c/ dieter vandory



du gehst wie du gekommen:


mit tastendem blick
und leichtem wortgepäck
unsicheren schrittes
durch die hintertür

letzte silben rollen
von kammer
zu kammer
zerfällt
das sagbare
buchstäblich
vor unseren augen

dreht sich
der herzschlüssel
ins schloss



/c/ monika kafka, 2011

Donnerstag, 15. September 2011

Clouds ...

/c/ foto: monika kafka, 09/11


R. I. P.
dear Kenny!

Montag, 12. September 2011

in memoriam 07.09.11

günther moro, laxenburg, april, 2011

R.I.P.


erwacht im genadelten schatten der pinien.
darüber gestaut, ein milchiger himmel – bühne frei für ihren auftritt: brennend schon am morgen, keinen zweifel darüber aufkommen lassend, wem der tag gehören wird und doch:
um ihren glühenden kranz lag ein dunkler reif, der sie am ungehemmten strahlen hinderte.

das meer – flüssiges glas in jade.
endlich besänftigt nach tagen voller schäumender wut.

eine kleine kapelle unter freiem himmel.
auf irgendeinem campingplatz im veneto.
vormittag, 10 uhr.

zwitschernde vögel, flirrendes licht, flüsternde luft.
ansonsten stille.

zwei menschen auf einer bank.
fünf teelichter auf dem altar.
plastikblumen und eine ausgebleichte mutter gottes im hintergrund.

gefaltete hände.
gefaltete erinnerungen.
gefaltete worte.

damit sie nicht verdunsten.
unter der verschleierten sonne.
an einem kleinen ort im veneto.

es gibt keine fotos.
es gibt nur diese zwei menschen.
und fünf teelichter.




/c/ monika kafka, september, 2011