schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Freitag, 28. Februar 2014

Meinen Freunden





Freunde fragen nicht
sie wissen
wie es dir geht

Sie verstehen
das Nichtgesagte

Freunde versprechen nicht
sie halten

die Herzschale

wenn der Schmerz
über die Lippen wächst

Sie schießen für dich
das Tor

und freuen sich
über deinen Sieg





/c/ monika kafka, 2010/14

Samstag, 22. Februar 2014

noch winter




 

ob es sich endlich eingrünt
auch dort
wo die nachtgewächse stehn
im unterholz freundlicher bäume

durch den hohlweg
geht eine alte zeit
das gesicht voller schnee
und verharschter möglichkeiten

selbst das kind an der hand
glaubt dem kuckuck nicht mehr



/c/ bild und text: monika kafka, 02/14

Mittwoch, 19. Februar 2014


für dv



den herzanker hast du
gelöst durchs zeitenmeer
treibt meine fetzenhaut
/noch/

ist es kalt hier draußen
im fischwasser
wachsen mir gläserne flügel
sie werden mich tragen

der sonne entgegen










/c/ monika kafka, 02/14

Samstag, 15. Februar 2014


Montag, 10. Februar 2014

vom meer








aus den flüssen, immer
nur aus den flüssen darfst du
schöpfen einen becher voll
hoffnung, was anderes bleibt

im flussbett der kehle
zum beispiel kieselgrau
geflunderte worte
vergrätet und hart

nachts aber träumst du
vom meer






/c/ bild und text: monika kafka, 02/14

Freitag, 7. Februar 2014

Vom Bleiben



Und nirgendwo konntest du bleiben.

Nicht im schützenden Schatten der Kirchenburg und nicht unter dem Blätterdach des Maulbeerbaums in Großmutters Garten.
Nicht in der Geborgenheit nährender Hände und der Gewissheit eines Morgen.
Auch nicht im nachtgeborenen Wort, das niemals länger währt, als bis zum ersten Morgenwehn. Ein Kuckuckswort, erst spät erfasst in seinem Sinn.

Und nicht in diesen vielen Straßen.
Die viel versprechen im tobenden Reklamelicht und stets nur Einsamkeit servieren.

Im Zeitenmuster webt die Phantasie zusammen, was nicht zusammen passt.
Überführt in Poesie kannst du dann endlich sein.
 

Und bleiben.




/c/ monika kafka, 02/14

Mittwoch, 5. Februar 2014

o.t.

dieter vandory, o.t., 2014







entwegt
die papyrusstunden
zwischen dir und mir

ritzt jetzt der kranich
seine luftigen spuren, rot
in den entfärbten himmel

unmöglich, die deutung
zerfällt mit den zeichen
im aufrollenden wind








/c/ monika kafka, 02/14