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abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory
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Freitag, 15. März 2013

Michael Hermann - Stahlskulpturen

Weg oder Ziel?





Geboren wurde Michael Hermann jenseits der

Wälder, in einem kleinen siebenbürgischen Dorf.

Kleinschelken, das es in der Form, die ihn

geprägt hat, nicht mehr gibt, lebt dennoch in 

ihm und indirekt in seinen Arbeiten weiter.

Längst ist er mit seiner Familie in Kupferzell/ 

Baden-Württemberg zu Hause.

Seine eigentliche Heimat allerdings ist die

Kunst.


Vielleicht war es eine glückliche Fügung, dass 

Michael Hermann nicht seinen Lieblingsberuf 

erlernen konnte. Vielleicht eine Fehlinformation,

dass auch Steinmetz, sein zweiter Berufswunsch,

nicht wirklich eine zukunftsträchtige Alternative

sei. So entschied er sich für einen technischen 

Beruf und schuf damit, ohne es zu ahnen, die 

Grundlage für seine spätere künstlerische 

Tätigkeit. Seit über dreißig Jahren arbeitet er 

nun bei einer Firma, die Großventilatoren 

herstellt und die ihm damit die Möglichkeit 

geboten hat, den Umgang mit Stahl in seiner 

ganzen Vielfalt nicht nur zu erlernen, sondern 

auch sein künstlerisches Potential zu entfalten.


Es bedurfte jedoch eines weiteren 

Schlüsselerlebnisses oder einer glücklichen 

Fügung, bevor Michael Hermann in den 

neunziger Jahren seine ersten Stahlskulpturen 

fertigte: den Besuch einer Ausstellung des 

Württembergischen Kunstvereins.



„Ich war fasziniert von den Bildern, Objekten 

und Skulpturen – überhaupt von den Ideen“, 

schreibt der Künstler in seinem 2011 

erschienenen Buch „Entspiegelung“, das viele 

seiner Arbeiten, ergänzt durch eigene Texte, 

vereint.


„Und nun blicke ich oft durch Skulpturen in die 

Welt. Themen hierfür liegen auf der Straße und 

betteln darum, aufgenommen zu werden“.


Seit 2007 experimentiert Michael Hermann 

ebenfalls mit Farbe, malt großformatige 

Schleuderbilder in Acryl, die er oft mit 

gegenständlichen Elementen kombiniert.


Seit 2009 ist er Mitglied des Württembergischen 

Kunstverbandes, hat zusammen mit seinen 

Künstlerkollegen an Ausstellungen 

teilgenommen und seine Werke in zahlreichen 

erfolgreichen Einzelausstellungen präsentiert.


Für Michael Hermann sind Vorbilder, 

Stilrichtungen unwichtig, er möchte sein Tun, 

seine Sinne nicht nach den Taten anderer 

formen. Gleichwohl schweben seine Arbeiten 

nicht im luftleeren Kunstraum, allem, was er an 

Einflüssen aufnimmt, verleiht er jedoch seine 

ganz eigene Prägung.

Seine Arbeit sei Hobby und sein Hobby Arbeit.

Und das nimmt man dem Künstler zweifelsohne 

ab.


Ich freue mich sehr, ihn als Gast auf meinem 

Blog vorstellen zu dürfen! 





Rückblick











Durchblick





Mauern




tritt aus dem grau
verbunden im wort die mauer
durchbrechen
fesseln weichen
den versen, für dich
entheb ich sie
dem stöhnen der zeit
 

/c/ diana jahr, 03/13













Gefesselte Zeit

voll Ewigkeit
in tiefen Zügen
tranken wir Jugend
und Freundschaft
hell erleuchtet
im Schwarz der Unendlichkeit
nun
ein Foto
und drei Gräber
verstreut
Erinnerung
und Dankbarkeit

 

/c/ Michael Hermann






 

o. T. 1
 


das universum in der nussschale*
 
du hast es täglich
 
in der hand



/c/ monika kafka


*stephen hawking

Freitag, 26. Oktober 2012

Gabriele Pflug, wochenverse





Gast auf meinem Blog ist im Oktober Gabriele Pflug.

1956 in Klam/Oberösterreich geboren, lebt und arbeitet die ausgebildete Sozialarbeiterin und Lehrerin seit einigen Jahren wieder in ihrer Heimat.

Eng verbunden mit der Natur und dem Schreiben lebt es sich für mich am tröstlichsten, sagt die Autorin, deren Lyrik und Kurzprosa sich auszeichnet durch das, was man den genauen differenzierten Blick nennen könnte.
Ihre Fähigkeit, daraus Wortbilder entstehen zu lassen, in Sprache umzusetzen, was das Auge sieht und das Herz bewegt, ist bemerkenswert. Es sind Seelenbilder, in die der Leser eintauchen und nach Äquivalenzen im eigenen Inneren suchen kann, es sind Momentaufnahmen, die weit über den Augenblick hinaus weisen.

Es bleibt zu wünschen, dass die Gedichte und Prosa von Gabriele Pflug den Weg in eine breite Öffentlichkeit finden mögen, dass sie aus ihrem Schubladendasein befreit werden- sie haben es verdient.

in meinen gedichten, ich:
eine des schreibens unkundige
vielleicht irre ich richtig

Ich freue mich sehr, dass ich euch, liebe Leserinnen und Leser, in meinem poetischen Haus einen Auszug aus Gabriele Pflugs „Wochenversen“ präsentieren darf.





/c/ monika kafka, 2012











dienstags
schreibe ich briefe
auf tang

mit fingerbreitem rand
für stille und notizen
aus dem schlaf

führen frische spuren
zu deinen buchten
auf wegen dünenleicht
aus tausend und einer nacht
lang geträumter bilder

mit dem salz gefallener sterne
trockne ich die meerfarbige schrift

mein herzsiegel trägt
dein brackiges versprechen




mittwochs
quarrt krähensprache über die schwingen der hügel
schieben wolken vogelbeerrotes versprechen
vom kommen und gehen herznaher gedanken
üben sich ein in mein gedächtnis fallen namen
aus flimmernder zeit, jetzt nur noch rinde
und aus asche steigt geruch von tabak




freitags

geschichtete wolken

ein tropfen schlägt an


querfeldein setzt der regen
geäderte schriftzeichen

wir tragen tische
und bänke ins haus

vom apfel
schäle ich den sommer


sonntags 
schlafen die straßen länger als sonst
brauchen männer 
vom wirtshaus nach hause


biergelb und dampfig
servieren sie ehefrauen
unter aufgespannten gartenschirmen
familienglück einmal die woche
 zwischen sonnig bis heiter
wäre regen eine zumutung



/c/ Gabriele Pflug, 2012