schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Mittwoch, 21. November 2012

aus den fugen







aus den fugen geraten, die nacht
treibt wildes wolkengetier
über heißnasse haut


rollt fiebriger atem
zwischen keuchende laken, spröd
springt einer glocke klang


und deine hand
streicht mutterworte, stumm
mir ins fließende haar


legt sich beherzt
vor meine angst und ist am morgen
immer noch da





/c/ bild und text: monika kafka, 11/12


9 Kommentare:

  1. Liebe Monika,

    genau diese sprachlos/schönen Momente, in denen man Werke wie "aus den fugen" liest, lösen Inspirationen aus, nach denen oft Bilder oder Skulpturen entstehen.
    Doch manchmal bleibt man an Gedanken hängen, die einen nicht mehr loslassen:

    Wo warst Du

    als das Morgenrot
    mein Herz verließ
    gefesselte Finsternis
    im Morgengrau
    die hinterste Ecke
    meiner Seele fand
    vereistes Licht
    in die Spuren
    von gestern brannte
    deren Sand verdampfte
    und als Stein
    vom Himmel fiel
    der Boden
    am Feuer
    tief unter der Erde lag
    und Phönix` Ei zerbarst

    (c)Michael Hermann, November/2012

    Liebe Grüße,
    Michael

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  2. meine liebe mo, was für ein gedicht der liebe, mein kompliment!

    hier finde ich den kontrast zwischen den ersten beiden strophen, die so gewaltig daher kommen, und den letzten beiden, die so leise und zärtlich von einer liebenden hand sprechen, besonders gelungen.

    sehr gut, du liebe, wunderschön, und auch mich inspirierend. :)

    gruß & kuss,
    deine di

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  3. Was kann aus den Fugen geraten ?
    -doch nur das, was nicht gut verfugt.

    Gute menschliche Bindung:
    das erfordert Überwindung
    und des persönlichen Egos Einschränkung,
    dabei vermeidend des Partners Kränkung
    falls dieser in der Beziehung sehr sensibel,
    die ideale Lösung steht in keiner Bibel ...

    Beständig ist und bleibt, was gut gefestigt verfügt
    und sich Partnerschaftlich uneigennützig begnügt.

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  4. wunderschöne zeilen habt ihr mir hier hinterlassen, ich danke euch sehr dafür!
    nach einem langen und ereignisreichen tag, der ganz im zeichen der knallharten tatsachen stand, freue ich mich umso mehr, mich jetzt der kunst widmen zu können.

    erinnerung an sich ist wertvoll- und selbst wenn sie schmerzt, zeigt sie uns, sofern man sie nicht verdrängt, was wir waren und sein werden. sie bedeutet leben, gelebtes leben.

    mit grüßen an alle,
    monika

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  5. aus den fugen geraten kann so manches, selbst wenn es fest verfugt scheint- aber letztlich zählt, wie wir damit umgehen.
    und da ist die hand, die liebende, tröstende hand, eine große hilfe und - ein geschenk.

    monika

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  6. liebe mo,

    deine zeilen berühren und verströmen bei all der hektik "draußen" einen feinen zarten duft.

    alles liebe
    deine gabriele

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  7. liebe gabriele,

    wie schön du das doch gesagt hast!
    danke!

    herzlich,
    deine mo

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  8. Wenn die Wirklichkeit zu hart wird,
    klopfe ich Sprüche...
    Wenn das Geschehen zu emotional wird,
    mache ich Witze...

    Das war und ist für mich die einfachste Lösung.
    Wenn ich ein ganz klein wenig kokettieren darf -
    bin halt ein großer Junge geblieben ***grins***

    Aber bei dir reiße ich mich zusammen
    und sage genau das was ich fühle:

    Ein ganz großartiges Gedicht.
    Vier wunderbare Verse,
    die gewaltig beginnen
    und zärtlich ausklingen.

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  9. lieber jorge,

    und ich kann dir versichern, manchmal bin ich auch ein kleines mädchen.
    und ich meine, nur wer sich das kindsein bewahren konnte, kann schreiben.

    hab dank, dieser text liegt mir besonders am herzen.

    herzliche grüße,
    monika

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