schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Donnerstag, 4. Oktober 2012

späte rosen










späte rosen

an lächelnden fassaden



rankt sich das verdornte

eines jahres, linksgestrickt

ins milchige oktoberlicht



sonnengetaucht

fliehen mittags noch 

die schatten schreiten ins

einmuster zurück 

mit wachsendem abend



einer hat die nadeln

vertauscht das garn

durchschnitten, verknotet 

hat einer die zeit am ende



fallengelassen 

unter lächelnden fassaden

blutet der sommer aus








/c/ bild und text: monika kafka, 2012

Montag, 1. Oktober 2012

nun ...

... ist sie da, die neue federwelt, darin finden sich diesmal gleich drei meiner gedichte.

http://federwelt.de/ menüpunkt: lyrik


ich freu mich!!!










Donnerstag, 27. September 2012

Christa Issinger, Die Liebe ist nicht rot














Der Titel dieses Lyrikbandes, eine Verszeile aus dem Gedicht „Untergang“, ist gleichzeitig Programm, macht er doch unmissverständlich klar, dass hier lyrische Traditionen bekannt sind und daher auch bewusst gebrochen werden können.
Das beweisen die Gedichte in diesem Buch auf eindrucksvolle Weise.

Facettenreich und schillernd, geschliffenen Kristallen gleich, offenbaren sie eine sensible Lyrikerin, die mit ihrem Arbeitsmaterial, der Sprache, meisterhaft umzugehen versteht. Und ihr auch einiges abverlangt, um die Grenzen des Sagbaren auszuloten.

So ist denn auch die Sprache selbst, neben den vielfältigen Formen von Zuneigung und Liebe im Wandel der Jahre und der Zeiten, ein wichtiges Thema im Schreiben von Christa Issinger.

Zeitlose filigrane Texte haben in diese Sammlung Eingang gefunden. Texte, in denen die leisen Töne dominieren, metaphernreich, dabei ganz im Jetzt und Hier verankert. Sie erschließen sich dem Leser im steten Wechsel von Ausgesprochenem und Ausgespartem, sie eröffnen Räume, die er aufgrund eigener Erfahrungen und Assoziationen auffüllen kann.

Christa Issinger hat etwas zu sagen – und sie tut das wortgewandt, gedankentief, schön.


Monika Kafka


Montag, 24. September 2012

rostroter traum

/c/ dieter vandory, grenzen, 2012















die stunden sind

schwer geworden hängen sie

am spalier der zeit



der sie lesen soll

ist längst vergoren

die süße bleibt 


ein rostroter traum




/c/ monika kafka, 09/2


Freitag, 21. September 2012

leseempfehlung





Das Warten hat sich gelohnt, liebe Lyrikfreunde.
Endlich ist er da, der neue Gedichtband von Werner Weimar-Mazur, Preisträger des Hildesheimer Lyrikwettbewerbs 2012.

Ich kann diese Gedichte nur wärmstens empfehlen!


Leseprobe:


erdgeschichte 

wir betten uns auf worte
reden von den jahren
in denen die liebe
sich nicht in der grammatik verliert

wir sprechen in der einfachen gegenwart
die sätze fangen ohne wenn und aber an
deine lippen schmecken nach warmen adjektiven

mit den fremdwörtern kommt die sprachlosigkeit
beginnt das schweigen




jaguarnacht

manchmal endet eine liebe
und nimmt die farbe des wassers an
manchmal passt sie in eine hand
oder ein herz
in der jaguarnacht
hörst du den schlamm
am grund des flusses
murmeln
  
/c/ werner weimar-mazur, 2012

 

Samstag, 15. September 2012

ich sehe dich

/c/ dieter vandory, zauberberg, 2011









und wie du den tag
schöpfst aus gestundeter stille
und morgentau

 die nachtschweren glieder netzt



sonnengeblendet die wiesen

durchschreitest und randkühle streifst

aus nebelig wabernden wäldern



und wie du lichtleicht atmest

im rhythmus des jahres

das herzgeritzt sich neigt



steigt auf ein schillernder vogel

von geernteten feldern

trägt er noch eine ähre zeit






/c/ monika kafka, 09/12