Heute ist Monikas Geburtstag. Monika war sehr offen anderen Menschen gegenüber, sie wäre entsetzt über die politische Stimmung, die sich zur Zeit immer mehr verbreitet. Der Hass auf Juden würde sie wohl verzweifeln lassen, für deren Kultur hatte sie immer viel Interesse.
Diesen Text habe ich gefunden, den hatte sie schon vor 15 Jahren geschrieben.
Thom Kafka, Ehemann
zeitungsnotiz
hass quillt aus dem pflaster
und aus tränenaugen wut
ich höre mein eigenes wort
nicht mehr
es hagelt parolen
aus transparenten
kollektivverdammung:
das land auf ewig in die hölle
(auf englisch reimt sich das)
die es treffen soll
harren aus am straßenrand
(eine handvoll nur vielleicht)
blauweiße fähnchen davidstern
als stütze im klirrenden frost
wo hätt ich mich dazugestellt
an diesem eisestag frag ich
und schlag beschämt
die zeitung zu
(c) Monika Kafka, 2009