schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Mittwoch, 29. Februar 2012

schneeschmelze


/c/ dieter vandory, 2012







wir sollten nicht
über die brücke gehn
/nicht jetzt/

da sich der große winter löst
und einbricht ins vernarbte
flussbett mit der harschen
einsamkeit der berge

durch einen kleinen
frechen schritt geblendet
von der mittagssonne
könnten wir ab

rutschen und
stürzen
rettungslos
ertrinken aneinander
ineinander sieh nur

wie die gipfel lächeln


/c/ monika kafka, 2012

veröffentlicht federwelt, 02/12


8 Kommentare:

  1. Sehr gelungen, liebe Mo!

    Man kann leicht abrutschen, das ist richtig...

    Herzlich,
    E.

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  2. Huch, wie gespenstisch die Gipfel lächeln! Gibt Stoff zum Nachdenken und -fühlen.

    Herzlichen Gruß
    Helmut

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  3. WOW! ist das schön!

    wunder-bar ... und lässt die frage im raum: gehen sie - oder gehen sie nicht? stürzen sie ab? kommen sie an? kommen sie - möglicherweise im (trotz) ertrinken an?

    die gipfel lächeln dazu, wie auch immer sie sich entscheiden ... die beiden ...

    liebe grüße,
    tabea

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  4. ... nach wie vor ein toller text, liebe mo, der vieles offen lässt.
    meinen glückwunsch zur veröffentlichung!
    deine di

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  5. oh oh oh ... wie mich das freut!!!

    habt vielen lieben dank alle- ihr macht mich grad sehr glücklich!

    liebe grüße,
    monika

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  6. großartig, liebste monika!
    deine ellix

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  7. meine liebe ellix,

    wie schön, dass du wieder etwas zeit gefunden hast in deinem stressigen alltag hier zu lesen!
    und dass du es großartig findest, mein gedicht - ich freu mich echt narrisch!

    hab dank!

    herzlichst,
    deine mo

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  8. Über viele Brücken kann man gehen,
    ganz ohne Krücken, wenn Föhnwinde wehen.

    Der lebensfrische Wind
    belebt Berge und Flüsse.
    Die Natur regeneriert geschwind
    alle Flora für Folgegenüsse.

    Laßt euch nicht von der Mittagssonne blenden,
    sonst könnten eure Schritte im Abgrund enden.

    Wenn wir in des Frühjahrs Weiten
    gefestigt durchs Leben schreiten:
    Keine Angst, im Leben zu ertrinken,
    weil Lebensfrohen neue Ziele winken.

    Nicht rutscht und stürzt, wer Erdverbunden
    abstürzen kann nur, wer zu hoch gestiegen.
    Wer geerdet, den kann nichts verwunden,
    solche Menschen leben meist zufrieden.

    Im rechten Einklang mit Mutter Natur
    sieht man kaum jemand schwächeln.
    Und zu dem Konstrukt "Mensch-Kreatur"
    Flüsse und Berge wohlwollend lächeln.

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