schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Donnerstag, 29. März 2012

Und einmal ...





Und einmal war Frühling
am Donaukanal
fliederte schwer die Luft

das Glück lag vertaut
im dreckigen Wasser
die Blicke geheftet am Bug

Und einmal presste sich
Sehnsucht daran wie
Mücken ans Neonlicht

und Maiglöckchen gabs
am Schwedenplatz
für wenige Euro das Bund

Das Licht schien verkuppelt
von Dach zu Dach
netzten Worte sich fort

bei Spar um die Ecke
machten sie Halt
und waren doch nie verstummt

Und einmal gabs Liebe
auf marodem Asphalt
blüht nichts als Pferdemist

und einmal war Frühling
in dieser Stadt und jetzt
bin ich nur noch Tourist


/c/ monika kafka, 03/12



8 Kommentare:

  1. Erinnerungen können nur selten die Originalstimmung ersetzen.

    Das zeigst Du auf grandiose Weise.

    Liebe Grüße
    Helmut

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Mo!

    Mit deiner Sprache beschwörst du wunderbare Bilder herauf!

    Liebe Grüße
    Gabriele

    AntwortenLöschen
  3. ... stark mal wieder, meine liebe!
    tolle sprachbilder, der gesamte text beinahe wie ein fotoalbum, oder auch tagebuch ... das irgendwann leider nur noch leere seiten aufweist.
    liebsten gruß, deine di

    AntwortenLöschen
  4. Wenn man so wo daheim ist wie das LI, kann man gar nicht mehr Tourist werden, so wie wahre Liebe auch niemals verloren gehen kann. Sie kann sich ändern, das ja, aber verlieren? Nein.

    Ein großartiges Gedicht!

    LGE

    AntwortenLöschen
  5. das riecht richtig nach Frühling beim lesen ...

    schön!

    lieben Gruß,
    tabea

    AntwortenLöschen
  6. meine damen, mein herr ... ich bin tief berührt von euren kommentaren und danke herzlichst!

    frohe abendgrüße,
    eure monika

    AntwortenLöschen
  7. Schön, einfach nur schön. Zum Lesen und Wieder- und Immerwiederlesen schön.

    Sehr herzliche Grüße aus Bochum,
    Herby

    AntwortenLöschen
  8. oh ... lieber herby, wie schön, dich auf meinem blog zu lesen!!!

    danke, danke, danke! und sei herzlich willkommen hier, in meinem poetischen haus!

    herzlichst,
    monika

    AntwortenLöschen