schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory

Dienstag, 30. April 2019

Abschied

(c) Thom Kafka

Heute vor fünf Jahren mußten wir Abschied nehmen von Monika. Hier ein Gedicht, das sie 2011 geschrieben hat - und allem Anschein nach im Januar 2014 noch einmal geändert hat.




abschied


ein letztes mal mit dir
die nachtgedanken umgerührt
im heißen milchkaffee
versenkt die schmalen silben


nachgelauscht der schrägen
soprankoloratur im haus daneben
ü
ber schwarznachrichten
rand_heimat im blick gefunden


ein letztes mal geglättet
das tischtuch und die worte
zum trocknen aufgehängt
an unsichtbare fäden


gebunden zog das lächeln hin
zur tür das auge
flügelte verstohlen hinterher und stolpernd


durch die stille fiel
schon wie von fern
mein name
 


zum letzten mal?

(c) Monika Kafka, 2011

8 Kommentare:

  1. Lieber Thom, und immer noch tut es weh, daran zu denken.
    Dieses Gedicht ist eine Ahnung aus tiefstem Inneren heraus. So fühlt es sich für mich an. Mo war ein tiefgründiger Mensch. Sie wusste immer, wovon sie schrieb.
    Ihr geht es gut, dort, wo sie ist, ich glaube daran ganz fest!

    Liebe Grüße von Herzen von mir zu dir
    Edith

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Edith, vielen Dank für Deine Worte.

      Lieben Gruß - Thom

      Löschen
  2. lieber thom, einen lieben gruß zum heutigen tage zu dir, fünf jahre, unglaublich. es ist schön, dass du diesen blog immer mal wieder mit mo´s worten belebst - es ist etwas, was bleibt, ihre so tiefen, schönen, teils melancholischen, immer vielsagenden, sprachlich so feinen texte. dies ist ein wunderbarer gedenkort. ganz herzlich, diana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Diana, es ist selten genug, daß ich die Gelegenheit finde, ein noch nicht veröffentlichtest Werk von Monika hier zu präsentieren - aber ab und zu schaffe ich dann doch.

      Lieben Gruß - Thom

      Löschen
  3. Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
    Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
    Bist alsobald und fort und fort gediehen
    Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
    So mußt du sein, du kannst dir nicht entfliehen,
    So sagten schon Sybillen, so Propheten,
    Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
    Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
    J. W. v. Goethe, Orphische Urworte

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Alfi, dank für diese Worte.

      Lieben Gruß - Thom

      Löschen
  4. sie ist unsterblich durch ihre gedichte und durch diese seite.
    immer wieder kehre ich gerne hier her zurück und dann ist sie ganz plötzlich da.
    sie fehlt mir sehr!
    liebe grüße
    gabriele

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Gabriele, danke für Deine Worte. Lieben Gruß - Thom

    AntwortenLöschen