schluesselworte

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abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory
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Freitag, 7. Februar 2014

Vom Bleiben



Und nirgendwo konntest du bleiben.

Nicht im schützenden Schatten der Kirchenburg und nicht unter dem Blätterdach des Maulbeerbaums in Großmutters Garten.
Nicht in der Geborgenheit nährender Hände und der Gewissheit eines Morgen.
Auch nicht im nachtgeborenen Wort, das niemals länger währt, als bis zum ersten Morgenwehn. Ein Kuckuckswort, erst spät erfasst in seinem Sinn.

Und nicht in diesen vielen Straßen.
Die viel versprechen im tobenden Reklamelicht und stets nur Einsamkeit servieren.

Im Zeitenmuster webt die Phantasie zusammen, was nicht zusammen passt.
Überführt in Poesie kannst du dann endlich sein.
 

Und bleiben.




/c/ monika kafka, 02/14

Samstag, 4. Januar 2014



ein duft von vanille
ferngewebt wie dein wort
aus tausend und einer nacht
legt sich auf meine haut, umhüllt

die aufsternende einsamkeit
wenn auch die letzte silbe
eines langen tages sich
im netz der dunkelheit verfängt

ich glätte die fäden der zeit
so lang bis ein taghelles lächeln
im muster deiner augen
als stoff meiner träume erscheint






/c/ monika kafka, 01/14

Sonntag, 29. Dezember 2013

Das letzte Wort

Viel Zeit blieb ihr nicht, bis Fiona erwachen würde.
Sie ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein.
Während der Duft frisch gemahlener Bohnen den Raum durchzog, trat sie ans Fenster.
Aus dem Räderwerk des angebrochenen Tages fiel ihr bereits Lärm entgegen. Eine magere Sonne mühte sich, den milchigen Himmel zu durchschneiden. Die Luft schmeckte nach Schnee.
Sie schloss das Fenster wieder, holte sich eine randvolle Tasse Kaffee und setzte sich an den Tisch. Viel Zeit blieb ihr nicht mehr. Was also sollte sie tun?

Sie glättete das Tischtuch, als kämmte sie ihre Gedanken. Entfernte hier einen Krümel, wischte dort einen Rest Zigarettenasche weg. Er verschmierte. Rührte hin und wieder das Dunkle in ihrer Tasse um. Trank.

Schließlich öffnete sie das Kästchen und entnahm ihm alle Wörter, die sie über die Jahre hinweg gesammelt und nie ausgesprochen hatte. Sah jedes an und verteilte sie anschließend alle auf dem Tisch. Schob sie mal hierhin, mal dorthin, so lang, bis jedes einzelne den ihrer Meinung nach richtigen Platz gefunden hatte.

Ja, so würde sie es jetzt lassen, dachte sie.
Stand auf, räumte die Tasse in die Spülmaschine und knipste das Licht aus.
Das letzte Wort aber hinterließ sie Fiona am Schlüsselbrett.




/c/ monika kafka, 2013

Freitag, 27. Dezember 2013

quittenbaum






 

im quittenbaum
wohnen all die sommer
von damals und heute
schneidest du das brot
wie die erinnerungen, klein
damit sie durch den winter reichen

dein lächeln geht mit mir
durch den regen sagst du:
noch haben wir keinen schnee










/c/ bild und text: monika kafka, 12/13

Mittwoch, 25. Dezember 2013

weihnachten 2013







ein glockenregen
geht nieder auf die stadt

und in der ferne 
schlägt die sonne eine schneise
über dunkelnde berge

kein straßenlärm. kein wind.
die luft gläsert still.

jemand hält wohl den atem an
für einen augenblick
weihnachten




/c/ bild und text: monika kafka, 12/13

Freitag, 13. Dezember 2013

nachschmecken



aus den augen der kartoffel
 
springt es dich an



dass es schon schon so spät ist

im jahr, vorhersehbar



der schnee und das tausendfache

klingelingeling



jetzt bei den schalen liegen

den verzopperten sommertagen

nachschmecken






/c/ monika kafka, 12/13

Freitag, 22. November 2013

Sprachgenie

Der Beamte nickte uns freundlich herein.
An diese Freundlichkeit hatte ich mich immer noch nicht gewöhnt, obwohl ich schon durch einige Amtszimmer gegangen war. Dieses sollte nun das letzte sein, wie ich dem Laufzettel entnehmen konnte, den man mir frühmorgens bei der Anmeldung im Durchgangslager ausgehändigt hatte.

Die Außenseite der weißen Resopaltür zierte ein Schild, darauf stand „Deutschtest“, an der Innenseite hing ein ABC-Poster. Es gab ein paar Regale voller Aktenordner, einige Bücher, darunter ein paar Bände aus der Dudenreihe sowie fremdsprachige Wörterbücher. Ferner einen kleinen Schreibtisch, hinter dem der Beamte wieder Platz nahm, nachdem er meine Familie und mich lächelnd begrüßt hatte, ein paar Stühle, die offenbar für uns bereit standen. Wir setzten uns.
Eine gestäbte Sonne mühte sich, den Raum im Untergeschoss aufzuhellen an diesem späten Januartag, was ihr nur mäßig gelang.

Mein Blick blieb am Rechtschreibduden hängen, der sich in Format und Farbe von meinem eigenen Exemplar unterschied. Bevor ich mich jedoch in Gedanken darüber verlieren konnte, inwiefern ein geteiltes Land auch eine geteilte Sprache habe, sodass ein Ost- bzw. Westduden gerechtfertigt sei, fragte der Beamte: „Verstehen und sprechen Sie deutsch?“, und traf damit mitten in meine Überlegungen.
„Kommt darauf an, welches Deutsch Sie meinen“, platzte es aus mir heraus, „Ost- oder Westdeutsch“.
„Marlene“, zischte Mutter und sah sich hilfesuchend nach Vater um, der schon wieder diesen verlegenen, etwas zu unterwürfigen Blick aufgesetzt hatte, den ich so gar nicht mochte an ihm, auch wenn ich wusste, wie er im Laufe von vielen Jahren in einem totalitären Regime entstanden war. Ich wollte ihn stark und selbstbewusst sehen, verdrehte die Augen und schwieg.

„Selbstverständlich verstehen und sprechen wir deutsch“, hörte ich ihn leise sagen.
„Wissen Sie“, antwortete der freundliche Beamte, „selbstverständlich ist das nicht. Ich habe hier täglich mit Menschen zu tun, mit Volksdeutschen aus Russland etwa oder aus Polen, die ihr Deutsch nicht pflegen durften, verstehen Sie?“
„Aber wir kommen aus Siebenbürgen, da beherrschen alle die deutsche Sprache, und zwar in Wort und Schrift. Schließlich hatten wir dort deutsche Kindergärten und Schulen“.
Ich konnte einfach nicht den Mund halten, auch wenn mich dafür wieder ein böser Blick von Mutter traf.

Der Beamte hingegen ignorierte meinen Einwand, blieb weiterhin freundlich, lehnte sich zurück und nahm sich eines der bereit liegenden Formulare vor. Zeile für Zeile ging er es mit uns durch, füllte Namen und Geburtsdaten aus, notierte, was wir ihm über Schulbildung und Studium sagten, über Leben und Arbeiten in jenem für ihn so fernen Land hinter den Wäldern. Er war interessiert und begierig, viel zu erfahren, ich entspannte mich und merkte erst allmählich, dass wir mitten in einem angeregten Gespräch steckten, als mir plötzlich wieder das Schild an der Tür einfiel.
„Und was müssen Sie jetzt testen? Haben Sie Arbeitsblätter zu Grammatik und Wortschatz?“ Sein Lachen war so herzlich, dass es ansteckend wirkte. Und befreiend.
„Wir haben also bestanden?“, fragte ich, jetzt doch ein wenig kleinlaut.
„Wissen Sie eigentlich, was es für ein Glück bedeutet“, sagte er abschließend, „dass Sie in einem Land gelebt haben, in dem es Ihnen immerhin gestattet war, Ihre jahrhundertalte Tradition zu bewahren und zu leben, wenn auch nicht immer offen. Und dass Sie das Privileg hatten, über die Sprache stets verbunden zu bleiben mit dem deutschen Kulturraum. Sie werden Ihren Weg hier finden und gehen- da bin ich mir sicher“.

Mein Weg führte mich zunächst einmal zurück nach München und fünf Monate später an die Universität. Ich nahm mein in Siebenbürgen begonnenes Studium wieder auf, doch sollte es eine ganze Weile dauern, bis ich mich im Dschungel einer Großuniversität zurechtgefunden hatte. Und abgefunden mit so manchem Vorurteil, das der Unwissenheit entsprang, selbst unter gebildeten Menschen.

Eines Tages stand ich wie so mancher Studienanfänger vor dem Schwarzen Brett des Romanistikinstituts und versuchte verzweifelt, herauszufinden, in welches Seminar ich zu gehen hatte und wo in diesem Labyrinth aus Gängen und Hörsälen sich nun der Raum befand, in dem die Lehrveranstaltung stattfinden sollte. Die junge Frau neben mir nahm ich erst wahr, als sie mich ansprach. Wir stellten fest, dass wir in den gleichen Grammatikkurs wollten und dass noch genügend Zeit für einen Cafeteriabesuch war. Wir plauderten über dies und jenes und es dauerte nicht lang, bis sie mich fragte, woher ich denn käme. Ich hätte so einen eigenartigen Akzent, den sie aber nicht zuordnen könne. Und ich erzählte. Bereitwillig und ausführlich. Auch sie hörte interessiert und begierig zu, zumindest meinte ich das, nur um dann am Ende erstaunt zu fragen: „Und wie lang, sagst du, bist du nun in Deutschland? Fünf Monate? Unglaublich, dass du in so kurzer Zeit dermaßen gut Deutsch gelernt hast“.
Wir wurden trotzdem Freundinnen, auch wenn ich nach zehn Semestern gemeinsamen Studierens immer noch die Rumänin für sie war. Ich hatte es irgendwann einfach aufgegeben, zu erklären, aufzuklären. Und das nicht nur bei ihr.
Ich kam abwechselnd aus allen möglichen Gegenden Deutschlands, je nachdem wo mein Gegenüber meinen angeblichen Dialekt ansiedelte und es machte mir immer seltener etwas aus. Ich wunderte mich nur, still und heimlich, amüsierte mich gelegentlich und ließ es gut sein.

Als mir jedoch ein Jahr nach meiner Einreise in dieses Land in einer feierlichen Zeremonie die Einbürgerungsurkunde im Rathaus überreicht wurde und ein wiederum sehr freundlicher Beamter am Ende in breitem Bayrisch freudig anmerkte, wie gut ich doch Deutsch gelernt hätte in dieser doch relativ kurzen Zeit, konnte ich mir nicht verkneifen ihm zu antworten:
„Ja mei, is hoid ned a jeder a Sprachgenie, gell?“




/c/ monika kafka, 11/13

Donnerstag, 14. November 2013

Der rote Faden

/c/ dieter vandory, roter faden, 2013








Ich sehe ihn nicht und weiß doch, er läuft
verlässlich neben mir her.
Er umgarnt mich nicht und er schnürt mich auch nicht ein.
Geduldig wartet er, wenn ich ihn verknote, verwirre, verspleiße, einen Umweg gehe.
Dann höre ich das Sirren der Spule nur etwas deutlicher.
Und die Gewissheit, dass sie einst von liebenden Händen ausgeworfen wurde, trägt.
Durch jede Dunkelheit.









/c/ monika kafka, 11/13



Freitag, 16. August 2013

Faschingssause oder: Dirndl to go






Noch gibt er sich zuversichtlich, der Sommer, beinahe stolz trägt er sein duftiges lichtes Gewand. Und kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bereits das letzte Hemd ist, das er angezogen hat. Dünn flirren am Morgen schon die ersten Nebelschleier über der schwer atmenden Stadt, das Sonnenauge wirkt selbst um die Mittagszeit müde und bemüht, die Temperaturen auf Touren zu bringen.
In den Schaufenstern der Fußgängerzone indes hat der Herbst längst Einzug gehalten und mit ihm der Auftakt zur größten Faschingssause der Welt. 

Ich kann mal wieder gar nicht glauben, was meine Augen sehen. Sehen müssen.
Daher beschließe ich, eines dieser Geschäfte zu betreten, in denen das sogenannte must have für zwei Wochen Dauerparty angeboten wird. Der freundlichen Dame mit Dauerlächeln, die mich sofort in Empfang nimmt, kaum dass ich die Schwelle übertreten habe, trage ich ohne Umschweife meinen Wunsch vor. Selbstverständlich gäbe es eine große Auswahl an Dirndln, sagt sie, immer noch dauerlächelnd, und macht eine ausschweifende Handbewegung in Richtung Damenabteilung, die, so fügt sie hinzu, jetzt vorsichtshalber ins Erdgeschoss verlegt worden sei. So könne Frau gleich zugreifen, nicht wahr, ohne sich erst in den ersten Stock bemühen zu müssen.

Sie habe mich wohl missverstanden, entgegne ich freundlich, ich wünsche keine Faschingsverkleidung sondern ein Dirndl.
Das Dauerlächeln erstarrt augenblicklich zur Fratze, aus dem es sich durch leises Hüsteln und Räuspern zu befreien sucht. Ich beschließe, etwas nachzuhelfen und füge hinzu, dass ich etwas Traditionelles Echtes haben möchte. Nix schulterfrei und Plastikstoff in kracherten Farben und grad mal schambedeckend. Aufmunternd lächle ich sie jetzt an. So etwas wird dieser renommierte Laden doch wohl zu bieten haben.

Ihre letzten Sätze erreichen mich gerad noch beim Ausgang. Sie waren wenig freundlich und auch sicher nicht mehr gelächelt.
Ich erspare mir und anderen, beinah dauerlächelnden Verkäuferinnen weitere Qual.

Auf dem Heimweg fällt mir mein Kollege ein, ein waschechter Münchner. Er trägt das ganze Jahr über nichts anderes als Haferlschuh, handgearbeitet und nicht tot zu kriegen, schwere Leinenhemden ohne Schnörkeldruck im Landhausstil, dafür mit echten Hirschhornknöpfen, vereinzelt mit dezenter Stickerei, und handgestrickte grobe Janker.
Das ganze Jahr über? Nicht ganz.

Es gibt da eine Ausnahme – und das sind die zwei Wochen, in denen sich auch meine Stadt im Ausnahmezustand befindet und im Karneval der Kitschigkeiten den letzten Rest an Würde mit begräbt.

Recht hat er, mein Spezl, denke ich und plane, zum Einkaufen hinaus aufs Land zu fahren – muss ja nicht gleich bis Chiemsee sein. Mein neues Dirndl werd ich dann mit Freude tragen – zur Kirchweihdult, Ende Oktober.
 
 
 
/c/ bild und text: monika kafka, 08/13

Freitag, 12. Juli 2013

Selbstverständlich?


Der Tag klingt im Bouquet eines Württembergers aus. Lieblich senkt sich die Nacht über die ausdampfende Sommerstadt. Eingebettet in den Duft von Lavendel und Petunien wiegen sich die Gedanken ein. Kein Geräusch stört die nächtliche Zwiesprache mit mir selbst auf dem Balkon der Träume.

Ich habe heute etwas getan, wofür ich vor zweiunddreißig Jahren, in einem anderen Leben, das ich auch nach so langer Zeit nicht abstreifen kann, im Knast gelandet wäre. Verhört, gedemütigt … Schlimmeres nicht ausgeschlossen.
 
Dass ich heute auf die Straße gehen durfte, um meinen Unmut zu äußern, ein Zeichen zu setzen gegen drohendes Unrecht und gleichzeitig meine Solidarität zu bekunden mit denjenigen, die für mich etwas tun, die ihre Zeit und ihren Kopf hinhalten, damit Recht Recht bleibt und das alles ohne Gefahr zu laufen, im Knast zu landen, das ist nicht selbstverständlich.

Es ist ein von Frauen und Männern erkämpftes Recht, das Eingang gefunden hat in unsere Demokratie. Selbstverständlich ist das also nicht. Und ich habe heute erfahren dürfen, wie es sich anfühlt, Teil einer Geschichte zu sein, die sich täglich neu fortschreibt.

Ein gutes Gefühl in der einbrechenden Dunkelheit – ausnahmsweise mal nicht metaphorisch gemeint.
 
 
 
/c/ monika Kafka, 07/13

Samstag, 29. Juni 2013

 
 
 
 
am abend eines langen tages leg ich mich bei dir ab.
du wirst zusammenfügen, was das laute zertrennt, das leise
 gänzlich verstummen ließ, du wirst glätten und halten.
 
mein kopf ist leer, durch die herzkammern zieht ein einsamer wind.
das fühlen fällt schwer, das auge schmerzt und draußen
 prasselt schon wieder der regen.
im lockigen atem dreht sich ein gedicht, es verspricht mehr
 als es spricht.

die geduld ist dünn geworden.
so wie der abend, den ich dir zu füßen lege und damit endlos
müde - mich.
lies mir die nachtblumen eines nahenden morgen.

leg mich zu den rosen.
 
 
 
 
 
/c/ bild und text: monika kafka, 06/13
 

Montag, 20. Mai 2013

Kafka


An ihm kommt wohl keiner vorbei, der sich
ernsthaft mit Literatur und Schreiben
beschäftigt.
Doch obwohl ich viele seiner Werke kannte,
bevor ernsthafte Professoren an diversen
Universitäten sie mir ernsthaft zu erklären
versuchten, gehörte er nie zu meinen
Lieblingsautoren. 
Dass ich seit über zwanzig Jahren seinen Namen
trage, was kein leichtes Erbe ist, hat daran nichts geändert.  

Ich erinnere mich noch lebhaft an die Beamtin
und ihr stolzes Lächeln, als sie meinen Namen
aufschreiben sollte. „Wie der Schriftsteller?“,
fragte sie und schrieb ihn dann prompt
mit zwei f.

Oder an den frühreifen Schüler einer achten
Klasse, der sich die Frage an die angehende
Lehrerin nicht verkneifen konnte, ob sie denn
auch in einem Schloss wohnen würde oder ob
ihr schon jemals der Prozess gemacht worden
sei.
Mit meiner plötzlichen Verwandlung zur
Respektsperson hatte er nicht gerechnet.

Dennoch hatte bereits meine allererste
Seminararbeit mit ihm, dem Großen, zu tun.
Vielmehr mit seinen Kurzprosatexten. Die
Fabeln, Parabeln und Gleichnisse begleiten
mich seither – und das heißt beinah mein
ganzes Erwachsenenleben lang – und haben
dabei nichts an Faszination verloren. Ob ich sie
je verstanden habe?
Ich weiß es nicht. Aber macht nicht genau das
einen Teil der Faszination aus?  

Unter allen kleinen Texten ist es vor allem einer,
den ich ganz besonders liebe und deshalb
auswendig kann.
Die Kleine Fabel.
Verstanden hab ich ihn erst heute.
Dass ich dabei seit langer Zeit wieder an Jannis
denke, mag Zufall sein.





/c/ monika kafka, 05/13