Heute wäre Monika stolz auf Ihre Stadt gewesen: weit über 1000 Münchner stellten sich einem Häuflein von etwa 50 Mügida-Demonstranten entgegen - und hinderten sie friedlich an dem Versuch fremdenfeindlicher Agitation. Ich bin durchgefroren, aber stolz!
An meinem 49. Geburtstag hat Monika diesen Text hier auf ihrem Blog veröffentlicht, den ich hier in Erinnerung rufen will:
Tagebuchtage
Thom Kafka, Ehemann
schluesselworte
Montag, 5. Januar 2015
Mittwoch, 24. Dezember 2014
weihnachten
Dieses Gedicht schrieb Monika zu Weihnachten 2013.
Wir wünschen allen Besuchern von Monikas Blog ein friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2015.
Thom und Thomas
ein glockenregen
geht nieder auf die stadt
über dunkelnde berge
weihnachten
Wir wünschen allen Besuchern von Monikas Blog ein friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2015.
Thom und Thomas
(c) Thom Kafka
|
geht nieder auf die stadt
und in der ferne
schlägt die sonne eine schneiseüber dunkelnde berge
kein straßenlärm. kein wind.
die luft gläsert still.
jemand hält wohl den atem an
für einen augenblickweihnachten
Sonntag, 14. Dezember 2014
Unterm Laub
Diesen Text hat Monika Ende Oktober 2011 hier im Blog eröffentlicht
Unterm Laub
Nun ist ihre letzte Ruhestätte unter Laub.
Thom Kafka
Unterm Laub
Nun ist ihre letzte Ruhestätte unter Laub.
Thom Kafka
Labels:
Trauer
Freitag, 19. September 2014
Am Ende eines Sommers
Dieser Text war von Monika vorübergehend abgeschaltet worden wegen geplanter Veröffentlichung. Dank an Michael Hermann, der diesen Text auf seiner Seite bei Leerräume zu seinem Bild veröffentlichen will und uns so darauf gebracht hat, daß Monikas Text hier derzeit inaktiv war.
Dieser Text wird auch in dem Band mit Monikas neueren Werken sein, an dem wir zur Zeit arbeiten.
Thom Kafka
Großmutter räumte die unbenutzten Teller ab. Stolperte auf dem Weg zum Schrank über ein paar verlorene Seufzer. Dann holte sie den Suppentopf. Die Fettaugen darin verwässerten, während sie ihn zum Herd trug.
Vater rührte seine Gedanken in die leere Kaffeetasse. Sie wurde schwarz, noch bevor Großmutter ihm etwas eingegossen hatte.
Mutter glättete mechanisch das Tischtuch. Immer und immer wieder glitten ihre Handflächen darüber hinweg. Sehr langsam. Zärtlich fast. Rhythmisch bewegte sie dabei den Kopf. Hin und her und her und hin. Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. Ich starrte auf die Spuren, die sie zeichneten und die sich zu verändern begannen, je länger ich starrte. Ein dünnes rotes Kreuz ergaben sie für mich auf weißem Grund, blass, wie das Zeichen auf ihrer Tasche, die jetzt an der Wand unter dem Fensterbrett verwaiste.
Über dem Tisch hing der Tod an Fliegenpapier.
Im Dorf hingegen hatte er sich ein Kind geholt.
Dieser Text wird auch in dem Band mit Monikas neueren Werken sein, an dem wir zur Zeit arbeiten.
Thom Kafka
/c/ Michael Hermann, Acryl
Am Ende eines Sommers,
da entstand ein tiefes Schweigen.
Mitten im Lichten war der Tag ausgezogen an den Rand der Nacht.
Dorthin, wo die Flussweiden wurzeln und Charons Kahn stets auf Passagiere wartet.
Selbst die Hühner im Hof scharrten ihr Gegacker in den Sand. Der Hund fläzte auf den Treppen der Sommerküche. Die Katze wagte keinen Angriff mehr aufs junge Nest hoch oben in den Ästen. Dunkel rauschte der Maulbeerbaum durchs offene Fenster.
Großmutter räumte die unbenutzten Teller ab. Stolperte auf dem Weg zum Schrank über ein paar verlorene Seufzer. Dann holte sie den Suppentopf. Die Fettaugen darin verwässerten, während sie ihn zum Herd trug.
Vater rührte seine Gedanken in die leere Kaffeetasse. Sie wurde schwarz, noch bevor Großmutter ihm etwas eingegossen hatte.
Mutter glättete mechanisch das Tischtuch. Immer und immer wieder glitten ihre Handflächen darüber hinweg. Sehr langsam. Zärtlich fast. Rhythmisch bewegte sie dabei den Kopf. Hin und her und her und hin. Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. Ich starrte auf die Spuren, die sie zeichneten und die sich zu verändern begannen, je länger ich starrte. Ein dünnes rotes Kreuz ergaben sie für mich auf weißem Grund, blass, wie das Zeichen auf ihrer Tasche, die jetzt an der Wand unter dem Fensterbrett verwaiste.
Über dem Tisch hing der Tod an Fliegenpapier.
Im Dorf hingegen hatte er sich ein Kind geholt.
/c/ Monika Kafka, 08/13
Labels:
Prosa
Donnerstag, 1. Mai 2014
Sonntag, 16. März 2014
Monatsgedicht März - Auf fliegendem Teppich
*
Großmutter löscht den Tag
aus der Petroleumlampe
steigt Aladin, kein Wunder
ich weiß, neben dem Gassentor
erwachen die Lupinen, leuchten
Däumelinchen im Schlaf
Der Ofen verschluckt sein eigenes
Feuer, wenn die Schneekönigin
das Zimmer durchbraust, kein Wunder
Großmutters Worte:
Kreidespuren in der Dunkelheit
*
http://blog.unternehmen-lyrik.de/
Dass es gerade dieses Gedicht ist, das den Juror Andreas Noga überzeugt hat, freut mich ganz besonders, macht mich unendlich glücklich.
Es ist ein Herzenstext, den ich meiner geliebten Großmutter gewidmet habe, war sie es doch, die meine ersten Schreibversuche liebevoll-kritisch begleitet und mich stets dazu angehalten hat, viel zu lesen. Sie wäre heute sehr stolz auf mich.
Monika Kafka, im März 2014
Großmutter löscht den Tag
aus der Petroleumlampe
steigt Aladin, kein Wunder
ich weiß, neben dem Gassentor
erwachen die Lupinen, leuchten
Däumelinchen im Schlaf
Der Ofen verschluckt sein eigenes
Feuer, wenn die Schneekönigin
das Zimmer durchbraust, kein Wunder
Großmutters Worte:
Kreidespuren in der Dunkelheit
*
http://blog.unternehmen-lyrik.de/
Dass es gerade dieses Gedicht ist, das den Juror Andreas Noga überzeugt hat, freut mich ganz besonders, macht mich unendlich glücklich.
Es ist ein Herzenstext, den ich meiner geliebten Großmutter gewidmet habe, war sie es doch, die meine ersten Schreibversuche liebevoll-kritisch begleitet und mich stets dazu angehalten hat, viel zu lesen. Sie wäre heute sehr stolz auf mich.
Monika Kafka, im März 2014
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Ankündigungen,
Veröffentlichungen
Dienstag, 11. März 2014
dein märzgesicht
und wie es den sommer ufert
wenn sich der schattenkranz der lider
bewimpert mit erstem licht
dein mund spricht frühverlipptes
aus dem kelch kühler nächte
schöpft eine üppige sonne
das rot des morgens dir stetig zu
wolkenlos und glatt
steigt dir der tag durchs fenster
/c/ bild und text: monika kafka, 03/14
Labels:
Inspirationslyrik,
Liebeslyrik
Donnerstag, 6. März 2014
meine leise mutter
wie sie die türen öffnet
meine leise mutter
mit ihrem silbrigen atem
nachtschwere haare mir
glättet und frühling pflanzt
ins müde gesicht
und wie sie das mondbrot
schneidet mit spinngewebtem
strahl aus licht –
nur dass sie selbst
so blass dabei bleibt
unter dem schleier des schweigens
meine leise mutter
mit ihrem silbrigen atem
nachtschwere haare mir
glättet und frühling pflanzt
ins müde gesicht
und wie sie das mondbrot
schneidet mit spinngewebtem
strahl aus licht –
nur dass sie selbst
so blass dabei bleibt
unter dem schleier des schweigens
/c/ bild und text: monika kafka, 02/14
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Gedankenlyrik,
Liebeslyrik,
Trauer
Freitag, 28. Februar 2014
Meinen Freunden
Freunde fragen nicht
sie wissen
wie es dir geht
Sie verstehen
das Nichtgesagte
Freunde versprechen nicht
sie halten
die Herzschale
wenn der Schmerz
über die Lippen wächst
Sie schießen für dich
das Tor
und freuen sich
über deinen Sieg
sie wissen
wie es dir geht
Sie verstehen
das Nichtgesagte
Freunde versprechen nicht
sie halten
die Herzschale
wenn der Schmerz
über die Lippen wächst
Sie schießen für dich
das Tor
und freuen sich
über deinen Sieg
/c/ monika kafka, 2010/14
Labels:
Gedankenlyrik
Samstag, 22. Februar 2014
noch winter
ob es sich endlich eingrünt
auch dort
wo die nachtgewächse stehn
im unterholz freundlicher bäume
durch den hohlweg
geht eine alte zeit
das gesicht voller schnee
und verharschter möglichkeiten
selbst das kind an der hand
glaubt dem kuckuck nicht mehr
auch dort
wo die nachtgewächse stehn
im unterholz freundlicher bäume
durch den hohlweg
geht eine alte zeit
das gesicht voller schnee
und verharschter möglichkeiten
selbst das kind an der hand
glaubt dem kuckuck nicht mehr
/c/ bild und text: monika kafka, 02/14
Labels:
Gedankenlyrik,
Naturlyrik,
Schmerz
Mittwoch, 19. Februar 2014
für dv
den herzanker hast du
gelöst durchs zeitenmeer
treibt meine fetzenhaut
/noch/
ist es kalt hier draußen
im fischwasser
wachsen mir gläserne flügel
sie werden mich tragen
der sonne entgegen
gelöst durchs zeitenmeer
treibt meine fetzenhaut
/noch/
ist es kalt hier draußen
im fischwasser
wachsen mir gläserne flügel
sie werden mich tragen
der sonne entgegen
/c/ monika kafka, 02/14
Labels:
Gedankenlyrik,
Schmerz
Samstag, 15. Februar 2014
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